Wenn Wälzlager unter keinen Umständen flöten gehen dürfen, werden sie mit einer tüchtigen Presspassung befestigt. Mit viel Pech ist zudem das Lager groß und die Wandstärke des äußeren Lagerrings gering. Um sowas aus einem Gehäuse zu pressen, hat man entweder einen vorzüglich passenden Dorn nebst ein paar Tonnen Hydraulik zur Verfügung oder setzt das gesamte Bauteil irgendwann zornesrot der häuslichen Gewalt aus.
Wer einen elektrischen Lichtbogen sein eigen nennt, kann hier mit ein paar Wattstunden Wunder wirken: Wird Stahl im Bereich der Gefügeveränderung erwärmt, dehnt sich das Material erst aus, um anschließend ein ganz kleines bisschen kleiner wieder zusammenzuschrumpeln.Beim Schweißen sorgt das für hässlichen Verzug; beim ärgerlich festen Lager für das fehlende Hunderstel am Umfang.
Ideale Medizin für die Schrumpfkur an Radlager oder Steuerkopflager ist natürlich WIG, weil sich die Hitze chirurgisch dosiert einbringen lässt. MIG/MAG oder Elektrode geht auch, allerdings muss man hier verteufelt aufpassen, nicht das Lagergehäuse anzubrutzeln.