Kupplungen von Motorrädern werden meist platzsparend ans Ende der Kurbelwelle geklatscht und laufen dort klaglos und unauffällig im Ölbad. Und nur die wenigsten Leute kommen mit den Reibbelägen einer solchen Kraftübertragung wirklich ans Ende. Typischerweise fliegt der Hobel vorher mitsamt diesem Bauteil über eine Leitplanke, zerschellt an einer just geöffneten Fahrertür oder verstaubt mit platten Reifen in der Scheune des Sammlers.
Und noch seltener ereilt einen das Schicksal einer schleifenden Kupplung im Urlaub, also bei den paar mühsam zusammengekratzten Tagen mit den Jungs am Gardasee oder weiß-der-Kuckuck wo es eben schön ist. Wenn aber die Kupplung schleift, die Sonne scheint und die Jungs ihre Wagenladungen Häme und Spott abladen, ist guter Rat teuer. In die ortsansässige Schrauberhöhle kriechen und dort den doppeltunddreifachen Touristen-Spezial-Tarif entrichten? Auf dem Rücken der gelben Teufel zurück über die Alpen?
Der Schrauber im Mann krempelt in so einem Fall die Ärmel hoch, wirft den vermaledeiten Hobel in die Böschung und rupft den Seitendeckel runter. Typischerweise sind Kupplungen so dimensioniert, dass immer ein Hauch Reibbelag zwischen den Scheiben stehenbleibt. Erhöht man jetzt den Druck auf die Kupplungsfedern mithilfe von einer oder zwei Unterlegscheiben pro Schraube, drückt das Paket fester zusammen und überträgt die Kraft wieder.
Diese Notreparatur ist in der Regel überaus haltbar und reicht meist locker bis nach Hause. Nebenher kann man den Jungs nochmal zeigen, was eine Harke ist und den Seitenständer Funken schlagen lassen.
