Aktuelle Frontscheinwerfer bestehen häufig aus einer Freiform-Geometrie mit einer Deckscheibe aus Polycarbonat. So eine Latüchte ist leicht, lichtstark und schmeißt ihr Licht genau dahin, wo der Konstrukteur es hinhaben will. Vor allem lässt sie dunkel, wo dunkel sein soll – also im Gegenverkehr und da, wo dusselige Fußgänger rumlaufen.
Damit das wenigstens eine Weile so funktioniert, ist die Klarscheibe gegen UV-Strahlen, Waschwasser und harte Bürsten mit einem dünnen Schutzlack überzogen. Unschwer zu erraten, was passiert, wenn Vatti die Kiste einmal zuviel geputzt oder zu lange im Sommer auf dem Großglockner geparkt hat: Der Schutz ist runter, die Klarscheibe wird matt.
Ab jetzt leuchtet das Wunderwerk der Lichtgeometrie schwächer. Vor allem streut es die wertvollen Photonen überall hin – auch in die blutunterlaufenen Augen des Gegenverkehrs – die vormals normgerechte Lichtverteilung ist hinüber. Abhilfe schafft ein neuer Scheinwerfer oder das Runterpolieren der milchigen Schicht, auch wenn diese Wiederaufbereitung trüber Deckscheiben nicht unumstritten ist. Als Redakteur der honorigen Fachzeitschrift amz hat der Verfasser dieser Zeilen dereinst einen neuen, einen blinden und einen wiederaufbereiten Clio-Scheinwerfer auf Taug getestet. Und zwar nicht mit Zollstock auf der nächtlichen Landstraße, sondern mit professioneller Unterstützung des Osram-Lichtlabors in Herbrechtingen. Hier zeigt sich quasi amtlich, dass ein ordentlich aufbereiteter Scheinwerfer fast an „neu“ heranreicht.
Der Artikel ist leider etwas versteckt und gekürzt – trotzdem zeigt die Tabelle am Ende deutlich, wie sehr Politur und neue Versiegelung wirken.
Letzte Aktualisierung am 5.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API