Das Kraftfahrzeug von heute ist nicht mehr das Kraftfahrzeug von vor 40 Jahren. Und damit ist nicht nur die Rechenleistung der Grafikkarten im Kofferraum gemeint, sondern auch die Fensterfläche:
Während bei Käfer, Golf 1 und R4 das Klapp- oder Schiebefenster ausreichten, um Kühle zu spenden, braucht es heute die Klimaanlage. Schließlich haben sich aktuelle Karossen in rollende Frühbeete mit gefühlten 7 Quadratmetern Fensterfläche verwandelt, die jedes Photon Sonnenlicht binnen Sekundenbruchteilen in Wärme umwandeln. Bei aktuellen Fahrzeugen sorgen deshalb Außentemperaturen von mehr als 10 °C durchaus dafür, dass der Kompressor die Riemenscheibe einrückt und das Klimagas durch die Leitungen pumpt.
Da man das das System natürlich immer auf „Auto“ stehen hat, fällt die Schwerarbeit der Anlage nur dann auf, wenn sie dieselbe nicht mehr verrichtet – und die Temperatur im Frühbeet über Gebühr ansteigt: HUCH! Was ist mit der Klimaanlage los?
In den allermeisten Fällen fehlt der Wärmepumpe schlicht der Lebenssaft. Also die ausreichende Menge R134a, R1234yf oder Propan/ Butan – Mischung. Ist das Zeug nicht durch eine offensichtliche Leckstelle entwichen, steht jetzt die Fehlersuche mit Formiergas oder der UV-Plempe an. Insbesondere die Formiergas-Schnüffelei funktioniert ganz ordentlich, ist aber aufwändig und teuer.
Vor aller Detektivarbeit empfiehlt sich deshalb der allereinfachste, simpel-dööfste Test von allen: Spucke auf die Füllventile und nach Blasen kucken. Oft haben die Winz-Dichtringe in den Schrader-Ventilen ihren Geist aufgegeben und lassen das wertvolle (und klimaschädliche) Gas entfleuchen. Das ist dann ärgerlich, schweißtreibend und teuer gleichermaßen. Wenn es dann jedoch am Füllventil langsam blubbert hat man den Übeltäter – und kann zur Tat schreiten.
